Bei wunderschönem Wetter haben sich vor kurzem im Rahmen der Reihe „Links bergauf“ interessierte Wanderer auf Einladung der heimischen Bundestagsabgeordneten Dr. Bärbel Kofler und der SPD Saaldorf-Surheim zu einer Tour um den Abtsdorfer See und durch das Haarmoos getroffen. Die Teilnehmer lernten dabei das größte Wiesenbrütergebiet in Südostbayern näher kennen.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Bärbel Kofler und den Vorsitzenden der SPD Saaldorf-Surheim und 3. Bürgermeister Franz Hagenauer startete die Tour vom Parkplatz in Seethal Richtung Westen durch die hier typischen Streuwiesen. Diese ausgewählten Flächen werden erst spät im Jahr gemäht und extensiv bewirtschaftet. Dadurch kann eine Niedermoor-Pflanzengesellschaft erhalten werden, die sich aus Arten wie Großer Wiesenknopf, Knabenkraut, Trollblume, Gewöhnliche Moosbeere oder dem Rundblättrigen Sonnentau zusammensetzt. Seltene Insektenarten wie der Ameisenbläuling sind an diese Arten gebunden. Durch die Ausweisung von Ruhezonen und das lange Stehenlassen der Vegetation können sich hier Vogelarten ansiedeln, die in einer intensiv bewirtschafteten Feldflur keine Chance haben. Im Haarmoos sind es der Wachtelkönig, Wiesenpieper, Bekassine, Wachtel, Kiebitz und viele andere Wiesenbrüterarten.
An einer ersten Info-Hütte wurden die Besonderheiten zur Entstehung von Hoch- und Niedermooren von Bernhard Rau erläutert. An den Hinweistafeln konnte man auch die geschichtlichen Abläufe der Entwässerung und Renaturierungen in den letzten Jahrhunderten nachvollziehen. Wichtige geschichtliche Eckdaten zur Nutzung und Besiedlung wurden von Gemeinderat Dr. Klaus Koch ergänzt. Auch aktuelle Themen, wie die Nährstoffbelastung des Abtsees, wurden von Franz Hagenauer angesprochen. Weiter ging der Spaziergang bei herrlichem Sonnenschein zum Fischerholz auf der Westseite des Sees. Am höchsten Punkt der Anhöhe wurde 2010 eine Aussichtsplattform mit Spektiv und Infos zur Flora und Fauna gebaut. Von hier aus hat man eine wunderbare Aussicht auf die Berchtesgadener und Chiemgauer Berge und im Frühjahr kann man die Wiesenbrüter in diesem FFH-Schutzgebiet beobachten. Im angrenzenden naturnahen Buchenwald wurden von Bernhard Rau noch einige Folgen der Klimaänderung für den Wald in Deutschland aufgezeigt.
Nach so viel Information zu Beginn machte man sich schnellen Schrittes auf den Weg zum zweiten Info-Stadel. Entspannung war angesagt mit der Möglichkeit sich hinzusetzen und den Tonband-Stimmen der typischen Vögel und Amphibien des Haarmooses zu lauschen. Nach dieser kurzen und spannenden Pause ging es weiter zu den östlich des Sees gelegenen Freizeitgelände und Badeplätzen. Für einen Sprung in den See blieb leider keine Zeit mehr, da das Ende des Rundgangs näher kam und ein Mittagessen und kühle Getränke im Gasthaus Sonnenheim warteten. Dort wurde noch über aktuelle politische Themen gesprochen und lebhaft diskutiert. Am Ende der Veranstaltung war sich die Gruppe einig, dass auch eine Wanderung „Links bergauf“ durch das flache Land viel Spannendes und Informatives bieten kann.